Arnold von Harff

Arnold von Harff betet zu Beginn seiner Reise am Kölner Dreikönigsschrein, Buchillustration um 1500
Arnold von Harff betet zu Beginn seiner Reise am Kölner Dreikönigsschrein, Buchillustration um 1500 (Wikipedia)

Das Museum Villa Erckens zeigte vom 21. Oktober 2007 bis zum 20. Januar 2008 Exponate rund um die Pilgerfahrt des rheinischen Ritters Arnold von Harff (1471-1505). Die Ausstellung lies Faszination und Bedeutung des mittelalterlichen Pilgerwesens lebendig werden: Von Köln aus besuchte der junge Adelige zwischen 1496-1498 die großen Wallfahrtsorte der Christenheit: Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr verfasste er einen farbigen und lebendigen Reisebericht, der die Grundlage dieser Ausstellung bildet. Die Ausstellung war ein Projekt der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und der Stadt Grevenbroich, Museum Villa Erckens.

Ritter – Pilger – Dichter

Exponate rund um die Pilgerfahrt des rheinischen Ritters Arnold von Harff (1471-1505) liessen Faszination und Bedeutung des mittelalterlichen Pilgerwesens (peregrinatio, pylgrimmacie) lebendig werden. Von Köln aus besuchte der junge Adelige in einem Zeitraum von zwei Jahren die großen Wallfahrtsorte der Christenheit: Rom, Jerusalem, Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr verfasste er ein reich bebildertes Reisetagebuch. Als Wegweiser und Ratgeber sollte dieses Werk seinem Landesfürsten und den Standesgenossen im Rheinland und in Westfalen von Nutzen sein. Die Ausstellung präsentierte das Wissen und die Erfahrungen, die Arnold von Harff bei seiner Pilgerfahrt sammelte. Das Bild, das er sich von seiner Umwelt machte, wurde durch die Gegenüberstellung mittelalterlicher und moderner Medien und Orientierungshilfen wie Landkarten, Wegbeschreibungen, Städteansichten und Reiseberichten veranschaulicht. Sein heute verschwundener Heimatort Harff bei Grevenbroich, seine Bildung und seine Reisewege lassen Möglichkeiten und Grenzen des Kulturkontaktes im Spätmittelalter erkennen. Im Zentrum der Ausstellung stehen daher Vorstellungen über fremde Völker, Religionen, Bräuche und Sprachen. Mit Arnold von Harff tritt der Besucher der Ausstellung durch drei Portale. Sie symbolisieren, dass das Pilgerwesen auch den Blick für die europäische Lebenswelt schärfte, gerade weil Beziehungen zu Judentum, Islam und fernem Osten aufgenommen wurden. Für jede Kultur ist die Balance zwischen Weltoffenheit und Abgrenzung eine Herausforderung. So sollte deutlich werden: Wenn wir heute den interkulturellen Dialog suchen, bewegen wir uns auf den Spuren der mittelalterlichen Pilger.

Der Reiseweg Arnold von Harffs zwischen November 1496 bis Oktober 1498
Der Reiseweg Arnold von Harffs zwischen November 1496 bis Oktober 1498

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