Sonntag, 04. Dezember 2022 bis Sonntag, 05. März 2023
Am 04. Dezember 2022 öffnet eine neue Sonderausstellung der Künstlerin Margarete Schopen-Richter ihre Tore im Museum der Niederrheinischen Seele, Villa Erckens. Unter dem Titel Jömmich nee … werden den Besucherinnen und Besuchern Malereien, Collagen und Installation präsentiert, die in manch einem zahlreiche und womöglich längst vergessen geglaubte Erinnerungen wecken werden.
“Margarete Schopen-Richter ist eine Sammelnde, eine Bewahrende. So habe ich sie jedenfalls kennengelernt, als sie in der Galerie Schloss Neersen in Willich, informelle Malerei , Collagen (,Bilder) und Installationen ausstellte. […] Berührend vor allem ihre Installationen von alten Dingen, Möbelstücken, Überbleibseln, Resten, Bruchstücken, Fetzen – Kleinigkeiten oft, arrangiert und in Beziehung gesetzt – zueinander, zu sich als Künstlerin, zu uns als Betrachtende. Mit jedem dieser Artefakte sind Erinnerungen verbunden; Erinnerungen an das einstige Zuhause, das infolge des Braunkohletagebaus längst nicht mehr existiert; Erinnerungen an das meist als ärmlich empfundene bäuerliche Leben in der Nachkriegszeit, an Situationen und Begegnungen, an die Familie, Verwandte, an Menschen, die ihr begegneten. Margarete Schopen-Richter sammelt und bewahrt all diese Erinnerungen, aber auch die damit verbundenen Gefühle wie Verletztheit, Scham, Trauer, Glück, die in der Vergangenheit auf ihr lasteten. die bis heute noch teils auch auf ihr lasten. Lange fehlten ihr die Worte für all das, wie sie selbst einmal sagte. Nun hat Margarete Schopen-Richter Worte gefunden und versteht es, auch damit zu berühren […]”, so schreibt Katharina Salice-Stephan M.A. in ihrem Vorwort der ausstellungsbegleitenden Publikation Jömmich nee … über die Künstlerin.
Diese enthält mehr als 50 kleine Geschichten von den Lebensumständen in den 1950er-Jahren: “[…] von einer verschwundenen Heimat, von Orten, Plätzen, Flecken, die es längst nicht mehr gibt; von einer Zeit, die vergangen ist und dabei doch noch so gegenwärtig sein kann. […] Jömmich nee … Man glaubt den tiefen Seufzer der Oma zu hören, schaudert unter ihrem tadelnden Blick, ihrer unversöhnlichen Haltung, wie sie die junge Enkelin empfindet. Wir spüren die Sehnsucht des kleinen Mädchens nach Anerkennung, ihre Scham wegen des vermeintlich ärmlichen Lebens auf dem Hof, erleben ihre Demütigung der öffentlichen Rüge im Kindergarten. Ebenso durchleben wir mit der Autorin aber auch die unbeschwerten Momente des Glücks und tiefer Zufriedenheit, wenn es zum Beispiel nach Ablieferung der Ernte Quarkbrote mit Omas selbstgebackenem Brot und frischem Rübenkraut gibt […]. In ihren Texten bedient sich Margarete Schopen-Richter der Sprache ihrer Kindheit, ihres Zuhauses, ihrer Heimat. […] Ganz zu schweigen vom Utzerother Platt.”
Die Ausstellungseröffnung findet am 04. Dezember 2022 um 12 Uhr statt. Anschließend kann die Ausstellung bis zum 05. März 2023 im Museum Villa Erckens besichtigt werden.
Öffnungszeiten:
Mi., Do., Sa. und So. jeweils von 13 Uhr bis 17 Uhr
Fr. von 09 Uhr bis 13 Uhr
Ausstellungsbegleitende Lesungen im Museum:
Sonntag, 11.12.2022 um 14.30 Uhr / Eintritt: 4 €
Sonntag, 08.01.2023 um 14.30 Uhr / Eintritt: 4 €
Sonntag, 29.01.2023 um 14.30 Uhr / Eintritt: 4 €
Sonntag, 12.02.2023 um 14.30 Uhr / Eintritt: 4 €
Sonntag, 05.03.2023 um 14.30 Uhr / Eintritt: 4 €
Infos: 02181-608656 oder
Web: www.maschori.de
Foto: Margarete Schopen-Richter
Die Publikation wurde gefördert von: