Jupp Lückeroth – Lebende Leere

Arbeiten aus dem Nachlass und der Sammlung Jupp Lückeroth.

Zwischen dem 11. November 2007 und dem 17. Februar 2008 präsentierte das Museum Villa Erckens unter dem Titel „Lebende Leere“ Werke aus der Sammlung des Kölner Malers Jupp Lückeroth (1919-1993). Lückeroth gilt als Vertreter der informellen Malerei in Deutschland, einer Stilrichtung der vor allem während der 1950er und 1960er Jahre eine große Bedeutung zukam.

Ermöglicht wurde diese Ausstellung durch Anneliese Schlagloth, die den Nachlass ihres Onkels Jupp Lückeroth verwaltet und dem Gustav-Lübcke-Museum der Stadt Hamm. Freundliche Unterstützung erfuhr die Schau ebenfalls durch die Galerie Heinz Bossert, Köln. Die Galerie Heinz Bossert ist ein maßgeblicher Förderer der Werke Jupp Lückeroths. Der Kunstverein Grevenbroich e.V. begleitete und förderte diese Ausstellung anläßlich seines Jubiläumsjahres.

Erstmals präsentierte die Schau in der Villa Erckens Gouachen, Skriptografien und Ölmalerei des Kölner Malers, aber auch weitere Werke aus dem Umfeld des frühen deutschen Informel. Lückeroth als Maler Autodidakt, war zugleich ein eifriger Sammler der Werke seiner Zeitgenossen. Eingebunden in die künstlerischen Netzwerke seiner Zeit, Lückeroth war Mitglied der „Duisburger Sezession“, Mitbegründer der Gruppe „fabo“ in München, Mitglied des Kreises 60 in Düsseldorf und des Kunstkreises 52 in Gelsenkirchen, empfing Lückeroth als Maler wie als Sammler entscheidende und anregende Impulse. Dabei setzte Lückeroth indes, der seine künstlerische Tätigkeit 1951 nach einem Privatstudium aufgenommen hatte, in seinem Werk starke eigene Akzente. Die Malerei stand im Mittelpunkt seines Lebens, wenngleich er, im Gegensatz zu anderen hauptberuflichen Künstlerkollegen, seinen Lebensunterhalt als leitender Versicherungsangestellter in Köln bestritt.

Bedeutende Werke von Hoehme, Thieler, Grochowiak u.a. aus der Sammlung Lückeroth, die das Gustav-Lübcke-Museum der Stadt Hamm aus seinen Beständen zur Verfügung stellte, ermöglichten es, die Werke des Kölners in den Kontext der zeitgenössischen Malerei der 1950er und 1960er Jahre einzuordnen.

Begleitend zur Ausstellung in der Villa Erckens erschien ein Katalog, der zum ersten Mal die Gouachen Lückeroths zusammenfasst. Die Gouachen bezeichnen hier einen besonders bemerkenswerten Aspekt in Lückeroths Werk.

www.jupp-lueckeroth.de

Lebenslauf:

  • 20.09.1919 geboren in Köln
  • 1930 – 1939 Realschule, mittlere Reife, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Köln
  • 1939 – 1948 Soldat und russische Kriegsgefangenschaft
  • 1948 – 1951 Parisaufenthalt; theoretische Auseinandersetzung mit moderner Kunst, Privatunterricht bei Prof. Köster
  • ab 1951 Studium des holistischen Weltbildes als geistige Basis informeller Malerei (Hans Zehrer, Jean Gebser, Wolfgang Wieser, Joachim Ernst Berendt, Fritjof Capra u.a.)
  • ab 1952 Maler, erste tachistische Bilder
  • ab 1953 Studienaufenthalte in den Hoch-moorgebieten des Schwarzwaldes und an der Nordsee
  • 1956 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Kölner Künstler und erste Ausstellungsbeteiligungen
  • 1957 erste Arbeiten auf Bristolkarton mit Metallfarben. Freundschaft mit Klaus Franck und mehrere Ausstellungen in seiner Zimmergalerie in Frankfurt
  • 1958 Beginn der Sammlertätigkeit, Aufbau der Sammlung “Deutsche informelle Malerei”, Beteiligung an der ersten Ausstellung der Zero-Gruppe “Das rote Bild”
  • 1960 Mitbegründer der Gruppe “fabo” in Bochum, Manifest
  • 1961 Zusammenkunft mit Oscar Fritz Schuh (Kölner Bühnen), Vermittlung mehrerer Ausstellungen
  • 1962 Mitglied des Kreises 60 in Düsseldorf. Mitglied des Kunstkreises 52 in Gelsenkirchen.
  • 1963 Mitglied der Duisburger Sezession. Begegnung mit Prof. Grohmann
  • 1974 Freundschaft mit Frau Irmgard Vieth und Ausstellungen bzw. Ausstellungsbeteiligungen in der Dielen-Galerie Vieth in Köln
  • 1978 Mitglied des Künstlervereins “Malkasten” Düsseldorf
  • 1991 Verleihung des Ehrenbriefes der Stadt Trier.
    Arbeitsaufenthalte in London, Venedig, Fallingbostel (Lüneburger Heide), St. Gilgen (Wolfgangsee), Daun (Eifeler Maare), Istanbul
  • 03.05.1993 verstorben in Köln

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